21 – Ein Fazit zu unserer Reise im Herbst 2011

Samstag, der 8.10.2011
(von Horst-G. Lippold)

Herr Chantol und ich im Cafe´ Colonia

Trotz aller Schwierigkeiten haben wir während unseres Besuches erreicht, dass unser Touristen-Cafe´ Colonia in Preksromot baulich und organisatorisch fertiggestellt ist und dass kurzfristig (erstmals am 11. Oktober) die ersten Touristengruppen einkehren werden.

Herr Chantol bemüht sich intensiv darum, dass auch andere Reiseleiter und seine Agentur insgesamt den Besuch unseres Cafe´s bei ihren Fahrten zum Tonle Sap offiziell in ihr Programm aufnehmen. Die gute Resonanz bei den Touristen wird entscheidend sein für die laufende Finanzierung unseres Preksromoter Müllprojekts.

Sehr erfreulich ist, dass auch die Müllabfuhr in Preksromot einen erfolgreichen Start gehabt hat. Hier muss sich noch der Verkauf der recycelbaren Wertstoffe einspielen und das genaue Prozedere bezüglich des für die Mülldeponie in Siem Reap bestimmten Restmülls muss festgelegt werden.

Nach den vielen geführten Gesprächen und der positiven Resonanz in der Bevölkerung gehe ich davon aus, dass sich unser Müllprojekt schnell auf andere Gemeinden übertragen lässt, sofern zumindestens die erforderlichen Investitionen in Müll- und Kompostplätze, Mülltonnen und Transportmittel innerhalb der Dörfer bereitgestellt werden.

Bemerkenswert erscheint mir auch, dass die Menschen immer wieder betont haben, wie wichtig ihnen unsere dauerhafte bzw. regelmäßige Präsenz sei, weil nach ihrer Erfahrung ansonsten Hilfsprojekte im Sande verlaufen und rein bauliche Maßnahmen wie Brunnen o.ä. ohne Wartung mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann nicht mehr funktionieren und entsprechend nicht mehr genutzt werden.

Man hat sehr aufmerksam und anerkennend registriert, dass unser Verein mittlerweile mehrmals und mit hohem persönlichen Engagement und Körpereinsatz, aber ohne aufgeblähten Verwaltungsapparat und teure NGO-Fahrzeuge – wie bei anderen z.T. prominenten Organisationen üblich – in Preksromot präsent war.

Ich gehe davon aus, dass der von uns eingeschlagene Weg mit Brunnenbau in Kombination mit dem Aufbau lokaler Müllentsorgungen in die richtige Richtung weist und dass wir ihn auch künftig erfolgreich weitergehen können.

Unsere Reise nach Kambodscha war aufregend und spannend, aufreibend und manchmal ernüchternd. Die Tage waren anstrengend und die Abende in Siem Reap wunderbar. Eigentlich wollten wir noch Pnom Penh besuchen und vielleicht an´s Meer fahren, aber es erschien uns wichtiger, unser Projekt möglichst weit voran zu treiben. Alles dauert eben sehr viel länger als man denkt und man braucht unendlich viel Geduld und Beharrlichkeit.

Obwohl ich vieles nicht verstehe, mag ich die Menschen in Kambodscha und ihre Freundlichkeit und Offenheit sehr. Die Nähe zu den Menschen, ihr Vertrauen und die gemeinsamen Stunden mit den Kindern in Angkor Wat haben mich tief berührt.

Ich bin meinen beiden Mitstreitern Alex Apringer und Röttger Maier dankbar, dass Sie gemeinsam mit mir vor Ort geschuftet und geschwitzt, sich manchmal geärgert und trotzdem oft mit mir gelacht haben. Wir haben unsere Erfolge und die Abende gemeinsam gefeiert.

Unendlich dankbar bin ich auch Herrn Chantol, der länger in Deutschland und der Schweiz gelebt hat und ohne den wir keine Chance bei der praktischen Umsetzung unserer Projekte vor Ort hätten, dass er uns so engagiert unterstützt. Er hat mir in einer ruhigen Minute gesagt, dass diese Art von Hilfe für die Menschen in Kambodscha auch schon immer sein Traum gewesen sei und es ihm einfach am Geld gefehlt habe. Nun ja, wir teilen wir teilen offensichtlich den gleichen Traum.

In dem Sinne
Horst-G. Lippold

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