Praktische Entwicklungshilfe in Tumneab Swap

57 – Praktische Entwicklungshilfe in Tumneab Sway

Mittwoch, der 1.2.2017 und Donnerstag, der 2.2.2017
(von Christina Neumann, Aylin Sedlacek und Marc Benke)

der Rohbau und die PV-Anlage stehen

Nach einem kurzen Frühstück im Hotel, haben wir uns um halb 8 zur Abfahrt getroffen. Ein paar wenige haben den Wecker nicht gehört und gerieten etwas in Stress.

Da noch einige Besorgungen für die bevorstehenden Projekte im Dorf Tumneab Svay getätigt werden mussten, sind Herr Lippold und Marc nicht wie alle anderen zu den Tempeln gefahren. Sie fuhren mit Chantol (Kontaktperson aus Kambodscha) und Eva (Köln hilft Kambodscha e.V.) mit einem Geländewagen zu verschiedenen Fachgeschäften. Leo musste an diesem Tag leider wegen einer heftigen Magen-Darm-Geschichte zuhause bleiben.

Erster Anlaufpunkt, ein Elektrofachmarkt um Photovoltaikmodule, Kabelrohr und diverse Kleinteile zu besorgen. Der Laden glich einem Kiosk, dennoch wurden wir von mehreren Frauen tatkräftig beraten. Ein weiterer Halt wurde bei einem Schlosser/Baumarkt eingelegt. Dort wurde allerhand Material zum Bau der Schule eingekauft.

Elektroladen

Nachdem das Auto voll mit Material war, fuhren wir in Richtung des Dorfs Tumneab Svay. Nach einiger Zeit wurden die Straßen schlechter und die Region immer ärmer. Im Dorf angekommen wurde nicht lange gewartet, bis das Grundstück der Schule vermessen wurde und der erste Spartenstich erfolgte.

Vermessung des Grundstücks

Wurzelbehandlung auf die andere Art

Für den Großteil der Gruppe ging es vom Hotel direkt nach Angkor. An der ersten Station mussten zuerst die Eintrittskarten besorgt werden. Dafür wurde von jedem ein Passbild gemacht und ein personalisierter Ausweis erstellt. Von da aus fuhren wir mit unserem deutschsprachigen Reiseführer Richtung Angkor Wat, den ersten von drei Tempeln.

Gruppenbild vor Angkor Wat

Angkor Wat ist der größte der drei Tempel und beeindruckte mit seinen hohen Türmen. Der Tempel erstreckt sich über drei Etagen die Hölle, Erde und Himmel darstellen. Dies wurde uns anhand von detaillierten Wandbilder an den Tempelmauern erklärt.

Ein paar Minuten mit dem Bus entfernt liegt Angkor Thom. Im Herzen dieser Anlage befindet sich der Tempel Bayon. Dieser besteht hauptsächlich aus großen Steintürmen auf denen das Gesicht eines alten kambodschanischen Königs ca. 200 mal abgebildet wurde. Unser Guide erklärte uns dessen Bedeutung und auch die der zahlreichen Flachreliefs.

Von dort ging es mit dem Bus weiter zum dritten und letzten Tempel auf unserer Tour. Außerhalb von Angkor Thom gingen wir durch den angrenzenden Dschungel bevor wir zu Fuß Ta Prohm erreichten. Dieser Tempel ist bekannt für seine gigantischen Pflanzen, die nach und nach die Tempelanlage umschlingen. Es war gewaltig zu sehen wie die Bäume die Steine des Tempels beiseiteschieben und kaputt machen können.

Vom letzten Tempel fuhren wir zu einem nahe gelegenen Restaurant, um uns vor der Fahrt nach Tumneab Svay zu stärken.

Nach zwei Stunden, einer sehr holprigen Fahrt und mehreren Umwegen kamen wir gegen Nachmittag im Dorf an. Dort erwarteten uns Eva, Herr Lippold und Marc, die bereits einige Stunden zuvor dort angekommen sind. Das Dorf Tumneap Svay liegt ca. 60km nordwestlich von Siem Reap. Es besteht aus ungefähr 100 Häusern, die allerdings weit verstreut sind.

Wir wurden in einem leerstehenden Haus untergebracht. Dort konnten wir zuerst unsere Taschen abstellen bevor es mit der Arbeit los ging. Die Gruppe bekam von Marc und Herrn Lippold eine kleine Einweisung, was bereits gemacht wurde und was in den nächsten Tagen zu tun ist. Dazu teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Bau einer Schule für die Kinder aus dem Dorf und die andere Gruppe mit dem Aufbau und der Befestigung der Photovoltaik-Anlage.

Für das Haus mussten zuerst an allen Ecken Löcher für die tragenden Pfeiler ausgehoben werden. Die Betonpfeiler wurden mit purer Manneskraft in die Löcher gehoben, nach Augenmaß ausgerichtet und mit selbst angerührtem Zement befestigt.

Aufstellen der Betonpfosten

Die zweite Gruppe zog sich in die Garage eines benachbarten Hauses zurück, um die einzelnen Solarmodule zu verschrauben, zu verschalten und den Laderegler zu verdrahten. Ziel der PV-Anlage ist es, das Schulgebäude mit Strom zu versorgen und eine Ladestation für die Batterien der Anwohner bereitzustellen.

Drei Leute beschäftigten sich währenddessen mit der Unterbaukonstruktion für die PV-Anlage. Diese wurde fachgerecht und den Umständen entsprechend aus hölzernem Rohmaterial gefertigt.

Als es langsam dunkel wurde, haben wir die Arbeiten eingestellt und das Werkzeug zusammengeräumt. Nach einer kurzen Dusche am dorfeigenen Brunnen gab es für die Helfer und die Gruppe Abendessen. Dazu wurden Matten auf die Terrasse eines Hauses gelegt und sich rund um die Schalen mit Glasnudeln, Fisch und Soßen versammelt.

Als sich der Biervorrat dem Ende neigte, wurde beschlossen, Nachschub in einem nahegelegenen „Kiosk“ zu besorgen. Unsere Gastgeberin lieh uns ihren Roller und zwei von uns machten sich im Dunkeln auf die Suche nach dem besagten Laden. Nach einigen Verständigungsproblemen und Schwierigkeiten die Gruppe wieder zu finden kamen die beiden mit 40 Dosen gekühltem Bier zurück.
Die Nacht verbrachten wir auf Strohmatten unter Moskitonetzen auf dem Boden.

Am nächsten Tag wurde die Arbeit nach einem gewöhnungsbedürftigen Frühstück fortgesetzt. Für das Gebäude der Schule wurden Ziegelsteine zwischen den Pfeilern angefangen einzumauern. Dabei hatten wir tatkräftige Hilfe von unserem Busfahrer, der, wie sich herausstellte, Erfahrung im Mauerbau besaß.

Die Gruppe der PV-Anlage stellte den Unterbau fertig und befestigte die Solarmodule auf diesem. Die mit der PV-Anlage produzierte Energie wird in der angeschlossenen Batterie und bei Bedarf über den Lastausgang ausgegeben. An den Lastausgang haben wir als erstes Leuchtmittel ein 10 Watt LED-Strahler installiert, der auch bei Nacht die Baustelle und später den Vorplatz der Schule beleuchten kann.

Erklärung der Funktion der PV-Ladestation

Am Nachmittag wurde die PV-Anlage fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Grundmauern des Schulgebäudes wurden auch zur geplanten Höhe fertiggestellt. Nach dem der Dreck abgewaschen wurde, ging es mit dem Bus Richtung Siem Reap. Von dort aus sollte es mit einem Schlafbus nach Phnom Penh weitergehen.

Christina Neumann,
Aylin Sedlacek und
Marc Benke

Quelle: http://rfhsuedostasien2017.blogspot.de/2017/02/5-praktische-entwicklungshilfe-in.html

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